Oh du schönes Trieste! Vielen Reisenden ist diese wundervolle Stadt vor allem ein Begriff aufgrund der Durchreise in Richtung Süden. Die norditalienische Hafenstadt mit österreichischem Flair wird oft unterschätzt, zu Unrecht, denn sie hat viel zu bieten!
Bereits mit 18 Jahren habe ich in Trieste ein Praktikum gemacht und die Liebe zu dieser wundervollen Stadt führt mich seitdem regelmäßig nach Norditalien. Die prachtvollen Bauten, Kaffeehäuser mit österreichischem Charme sowie die Region um Trieste begeistern mich immer wieder. Die Kombination aus Karst & Meer, Stadt & Hafen, mondänem Charme und traumhaften Sonnenuntergängen begeistern mich.
Also hieß es für uns: „Mädls, wir machen einen Citytrip nach Trieste!“ Die Antwort war wie erwartet etwas verhalten, „Wie“? „Trieste“? „Das ist doch nur ein Durchzugsort nach Süden“. „Was wollen wir denn da“? „Citytrip“? Nun hieß es, meine Mädls zu überzeugen.
Einige Tage später saßen wir, Sylvia, Petra und ich im Auto und die Fahrt ging los. Immer noch etwas skeptisch aber voller Vorfreude fuhren wir über den Brenner nach Trieste. Um dem Trubel der Stadt zu entgehen, haben wir uns in dem 15 Minuten entfernten Muggia eine kleine Wohnung über das Wochenende gemietet. By the way, Muggia ist ein wirklich sehr süßer kleiner Ort, welcher vor allem bei Seglerinnen sehr beliebt ist, denn der kleine Hafen ist der ideale Startpunkt für einen Trip. Wir nahmen die Autobahnausfahrt Duino und fuhren entlang der eindrucksvollen Küstenstraße, welche einen spektakulären Ausblick auf das Meer bietet. Gleich zu Beginn wurde ein Fotostopp eingelegt, um schon mal die frische Meeresbrise zu spüren.
Bergab und in Richtung Trieste legten wir noch einen kurzen Cappuccino-Stopp in der Bucht Grignano ein. Hier findet man 2-3 hübsche Cafés und es gibt auch die Möglichkeit, zum Schloss Miramare zu spazieren. Gemütlich bei Sonnenschein lauschten wir der leichten Brandung des Meeres, hörten im Hintergrund typische italienische Schnulzen und beobachteten die Szenerien im kleinen Hafen. Danach ging es entlang der Küstenstraße durch die Stadt, am Hafen vorbei und wir konnten die ersten Blicke auf den Piazza dell’Unita d‘Italia sowie auf das hektische Treiben erhaschen. Angekommen in unserer Ferienwohnung in Muggia waren wir fasziniert vom Blick auf den riesigen Containerhafen sowie auf die großen Frachtschiffe, die an unserer Wohnung vorbeizogen.
Am nächsten Tag genossen wir ein feines, kleines italienisches Frühstück im Yachthafen von Muggia und beobachteten wie, die Segler ihre Boote zum Ablegen vorbereiteten. Anschließend machten wir uns auch auf den Weg. Wir entschieden uns für die Fahrt mit dem Boot. Die 15-minütige Fahrt mit dem Delfino Verde war wieder ein Genuss: Vorbei an den großen Schiffen, den zahlreichen Containern sowie der Perspektivenwechsel auf die Stadt ließen unsere Vorfreude steigen. Angekommen, ging es auch schon los: Gehupe & Getümmel – typisch Italien! Der große Piazza dell‘Unita d’Italia mit seinem Regierungsgebäude, welches sehr an die österreichische Baukultur erinnert, ist beeindruckend. Auf der einen Seite offen zum Meer auf der anderen Seite die Stadt im Hintergrund.
Von diesem zentralen Punkt aus schlängeln sich die Gassen in die Altstadt sowie beginnt hier die „Shoppingmeile“ – meine Mädls waren begeistert. „Wo fangen wir an“? – So ging der Bummel los - von einem Geschäft zum nächsten, von einem Café zum nächsten, vom Piazza dell‘Unita d’Italia über den Canale Grande bis hinauf zum Castello di San Giusto, von wo aus wir einen herrlichen Blick auf die Stadt hatten. Am Weg hinauf luden zahlreiche Bars & Cafés zum Verweilen ein, auch das ein oder andere Geschäft brachte uns vom direkten Weg ab. Wer es gemütlicher mag, kann auch den Bus nehmen. Mittlerweile waren auch meine Mädls davon überzeugt: Diese Stadt hat seinen Charme und erinnert sehr an Wien.
Am nächsten Tag besuchten wir das Schloss Miramare. Mit dem Auto ging es wieder entlang der Küste zum Castello di Miramare. Das Schloss wurde ursprünglich für Erzherzog Maximilian von Österreich erbaut und galt nach seinem Tod als Sommerresidenz der Habsburger. Schon allein die prachtvolle Gartenanlage, welche man kostenlos besuchen kann sowie die traumhafte Lage und der wundervolle Blick aufs Meer sind einen Besuch wert. Aber auch die Besichtigung des Schlosses ist ein absolutes Highlight. Nach der Schlossführung haben wir uns entschieden, noch das Castello di Duino zu besuchen. Also ging es mit dem Auto die Küstenstraße, wo wir am Vortag angereist waren, retour. Auch dieses Anwesen ist ein Traum, mit einzigartigem Ausblick auf den gesamten Küstenbereich. Da noch Zeit übrig war und wir unsere Badesachen mit im Gepäck hatten, nutzten wir das herrliche Wetter, um uns vom „Sightseeing-Stress“ zu erholen. Wie die Einheimischen haben wir uns also Handtuch und Strandmatte geschnappt und uns am Lungomare unter den Pienenbäumen ein schattiges Plätzchen gesucht. Herrlich!
Heute steht die Umgebung von Trieste auf dem Programm und hier gibt es wahrlich viel zu entdecken. Der Wanderweg „Rilkeweg“ (Sentiere Rilke) führt entlang der Steilküste ca. 2,2 km von Sistiana nach Duino. Der Blick auf die Bucht, die Klippen sowie auf das Castello di Duino ist einfach atemberaubend. Die wunderschöne Aussicht lädt zu ständigen Fotostopps und zum Genießen ein. Im Anschluss an diese kurze Wanderung geht es für uns nochmal in das Getümmel von Trieste – die Abwechslung von Natur & Stadt ist wirklich reizvoll und findet man nicht sehr oft. Leider fehlte uns die Zeit, dass wir uns noch Opicina und die Karstlandschaft angesehen haben, aber das ist für uns der Grund, zurückzukehren.
Mein Fazit: Trieste ist und bleibt eine Stadt, die ich immer gerne besuche. Sie versprüht den Wiener Charme, gepaart mit mediterraner Kultur sowie vielen wundervollen Naturschätzen. Trieste ist abwechslungsreich und wird nie langweilig. Auch meine Mädls sind zum Entschluss gekommen, dass Trieste nicht nur ein Shoppingparadies ist, sondern auch eine wundervolle Stadt für einen Städtetrip.
Text & Bild: Martina Russegger, BA
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