
Die Schulpflicht ist beendet, die Sehnsucht danach, endlich sein eigenes Geld verdienen zu können, und der Wunsch, nach neun langen Jahren ins Berufsleben einzusteigen, sind da. Die perfekte Möglichkeit, all diesen Wünschen nachzugehen, ist natürlich eine Lehre – und wo könnte das besser sein als bei Tirols erster Urlaubsadresse?
In diesem Text möchte ich euch erzählen, wie meine Lehre bei Idealtours ausgesehen hat und was die täglichen Aufgaben eines Reisebüroassistenten sind.
Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere – so auch nach dem Ende der Schulzeit und dem Einstieg ins Berufsleben. Als ich meine Bewerbung an das Reisebüro schickte, konnte ich mir noch gar nicht vorstellen, was in einem Reisebüro eigentlich alles passiert. Deshalb bekam ich nach meinem ersten Bewerbungsgespräch die Möglichkeit, einen Vormittag lang – gemeinsam mit meinen heutigen Arbeitskollegen – in die Rolle eines Reiseberaters zu schlüpfen.
Zwei Tage nach meinem Probetag kam der Anruf von unserem Filialleiter Rudi Wimmer. Dieser Anruf ließ meinen Wunsch in Erfüllung gehen: Rudi sagte mir, ich könne vorbeikommen, um meinen Lehrvertrag zu unterschreiben – was ich natürlich direkt am darauffolgenden Tag tat.
Nun war es endlich so weit: Die Tore zur Berufswelt öffneten sich für mich, und ich konnte meine Reise ins Erwachsenenleben starten. Meine Ausbildung begann jedoch nicht im Büro, sondern in einer Innsbrucker Pizzeria, wo mir das ganze Team vorgestellt wurde und wir uns bei einem gemeinsamen Abendessen besser kennenlernen konnten.
Mein erster Tag in diesem Beruf verlief ganz anders, als ich es mir je vorgestellt hätte – denn ich fuhr direkt auf meine allererste Inforeise nach Italien. Gemeinsam mit unserer Geschäftsführerin Susanne Neuhauser besichtigten wir die Kataloghotels in der beliebten Thermenregion Abano und Montegrotto Terme.
Da ich dort bereits erste Eindrücke der Hotels sammeln konnte, hatte ich bei den kommenden Beratungsgesprächen einen großen Vorteil: Ich konnte den Kunden die Hotels bildlich vor Augen führen und ihnen schon an meinem ersten Bürotag echte Geheimtipps mitgeben.
Die erste große Herausforderung in meinem neuen Lebensabschnitt begegnete mir, als ich meinen ersten Berufsschulbesuch an der Berufsschule für Handel und Reisen in Wien antrat. Noch nie zuvor war ich für so lange Zeit von meiner Familie getrennt – und das auch noch in einer fremden Stadt. Doch all diese Sorgen verflogen schnell, nachdem ich meine neuen Mitbewohner kennengelernt hatte. Gemeinsam mit ihnen absolvierte ich das erste „Schuljahr“ und stellte sofort fest, dass dieser Schulbesuch nicht mit den bisherigen Schulen vergleichbar war – er war deutlich anspruchsvoller und erwachsener.
Mit meiner Klasse, der 1RB, verbrachte ich acht tolle Wochen und konnte viele neue Informationen über Destinationen, Abläufe im Reisebüro und Beratungsgespräche lernen.
Egal, wie viele Sorgen ich zu Beginn hatte – im Nachhinein blicke ich mit großer Freude auf meine Erlebnisse in der österreichischen Hauptstadt zurück und bin auch den Lehrpersonen sehr dankbar.
Anschließend an meine erste Berufsschulzeit konnte ich das neu Erlernte im Büro anwenden und bereits einige Buchungen generieren. Bis zu meinem nächsten Berufsschulbesuch verging noch etwas Zeit – in dieser Zeit hatte ich die Möglichkeit, an einigen tollen Events teilzunehmen. Darunter die Idealtours Roadshow, bei der unsere Produkte vorgestellt werden, sowie unsere Weihnachtsfeier im Unterland.
Mit dem 1. April 2023 startete ich in mein zweites Lehrjahr in unserem Büro. Da ich nun schon einiges an Erfahrung gesammelt hatte, wurde mir auch mehr Verantwortung übertragen – und ich konnte Kunden Reisen rund um die ganze Welt buchen. Natürlich lief nicht immer alles nach Plan, aber mein Ausbildner Rudi Wimmer stand mir immer zur Seite, wenn ich ihn brauchte, und zeigte mir, wie ich Buchungen richtig bearbeiten kann.
Ein weiterer Benefit waren die Live-Trainings mit Rudi. Diese dienen den Neueinsteigern bei Idealtours als Unterstützung, um die verschiedenen Destinationen rund um die Welt und ihre Highlights kennenzulernen – und natürlich auch, um sie richtig verkaufen zu können.
Nach zehn Trainings mit einer netten Gruppe konnten wir alle die von Rudi ausgearbeitete Prüfung bestehen und wurden anschließend zu einem Frühstück mit unserer Geschäftsführung eingeladen.
Eine meiner liebsten Erinnerungen an mein zweites Lehrjahr war mein erster Besuch in Griechenland – eine Inforeise auf die Insel Kefalonia. Ich trat nicht nur meinen ersten Flug an, sondern konnte auch zum ersten Mal in meinem Leben die frische Meerluft schnuppern.
Natürlich ist man aufgeregt vor dem ersten Flug, dem ersten Besuch in Griechenland – und ganz besonders dann, wenn man zum ersten Mal aufs Meer hinausschaut. In meinem Fall blickte ich in den Hafen bei Argostoli (Insel Kefalonia) und betrachtete mein Spiegelbild im Wasser, als mir plötzlich eine riesige Schildkröte vom Meeresboden entgegenschwamm.
Ich hatte eine Woche lang die Möglichkeit, verschiedenste griechische Hotels, Strände und Tavernen zu besuchen, bevor es für uns wieder zurück nach Innsbruck ging.
Nach Inforeisen, Roadshows und über einem Jahr Berufserfahrung ging ich – anders als im Vorjahr – mit viel Vorfreude zurück zum Unterricht in die Landeshauptstadt. Ich konnte das angesammelte Wissen aus Inforeisen, Roadshows und den Büroerlebnissen sofort einbringen und aktiv zum Unterricht beitragen. Es blieben allerdings noch weitere Herausforderungen, die die Zeit nicht nur aufregend, sondern auch fordernd gestalteten.
Da meine Berufsschulzeit diesmal genau auf den Termin unserer Weihnachtsfeier fiel, hatte ich die Hoffnung auf eine Teilnahme schon fast aufgegeben. Doch dann schlug mir mein Filialleiter vor, direkt nach dem Schultag nach Tirol zu fahren. Natürlich schmiss ich mich morgens gleich in meinen Anzug, um nach dem Unterricht mit dem Zug Richtung Tirol aufzubrechen. Auf meinem Weg stieg Rudi am Hauptbahnhof Salzburg zu. Gemeinsam genossen wir die letzten beiden Stunden der Fahrt bei einem leckeren Stück Sachertorte und einer netten Plauderei.
Mit April 2024 startete ich in mein letztes Lehrjahr – die Mission "Lehrabschlussprüfung 2025" begann. Ich setzte mir das Ziel, mein gesamtes Wissen im Büro anzuwenden und so viele Buchungen wie möglich zu generieren, um genügend Praxiserfahrung für meine Abschlussprüfung zu sammeln. Zwischen dem Start ins finale Lehrjahr und dem Prüfungstermin gelang es mir, insgesamt 223 Buchungen zu fixieren.
Trotz der großartigen Unterstützung meiner Kolleginnen im Büro stand noch ein letzter Besuch in der Berufsschule an. Diesmal lag der gesamte Fokus auf der Lehrabschlussprüfung, denn wir alle wollten diese so gut wie möglich abschließen. Acht Wochen lang lernten wir gemeinsam mit unseren Lehrerinnen und Lehrern die wichtigsten Inhalte, um bestens vorbereitet zu sein.
Nach meinem Abschluss der Berufsschule für Handel und Reisen in Wien lag es an mir, mich intensiv auf die bevorstehende Prüfung vorzubereiten. Gemeinsam mit meinem Ausbildner Rudi lernte ich, wo immer es möglich war – und so trat ich gut vorbereitet zur Abschlussprüfung in der Wirtschaftskammer Wien an.
Am 27.02.2025 war es schließlich so weit. Gemeinsam mit meinen Berufsschulfreunden trat ich zur Prüfung an. Nach etwa 30 Minuten Wartezeit wurde mein Name aufgerufen – und ich betrat, sichtlich nervös, den Raum, in dem die Prüfer bereits auf mich warteten. Sie stellten mir Fragen – einige ließen mich ins Schwitzen geraten, andere konnte ich in Sekundenschnelle beantworten. Nach dem Fachgespräch baten sie mich, kurz vor der Tür zu warten, während sie sich berieten. Ich verließ den Raum und wartete etwa fünf Minuten. Mein Herz pochte, der Adrenalinspiegel stieg – die Nervosität war kaum zu bändigen.
Dann öffnete sich die Tür, ich wurde wieder hineingebeten. Als ich da stand, die drei Prüfer vor mir, hatte ich nur einen Gedanken: „Ich hoffe, ich habe es geschafft.“ Und so war es auch – der mittig sitzende Prüfer überreichte mir mein Lehrabschlusszeugnis. Ich hatte es geschafft.
Als sich die Tür hinter mir schloss, konnte ich nicht anders – mir entfuhr ein glücklicher Freudenschrei. Endlich! Ich habe die Lehre erfolgreich abgeschlossen.
In meiner Lehrzeit konnte ich nicht nur mein Fachwissen erweitern, sondern auch viele neue Stärken entdecken und wertvolle Freundschaften knüpfen. Idealtours bietet nicht nur einen tollen Arbeitsplatz, sondern auch ein herzliches, unterstützendes Team. Ich bin unendlich dankbar für alle Menschen, die mich auf meinem Weg zum ausgebildeten Reise-Experten begleitet haben – und für alle, die ich in den letzten Jahren kennenlernen durfte.
Text: Luca Gstrein, Reisebüro Idealtours Innsbruck
