Mit dem Rucksack durch Vietnam - das Land der Wunder

Mit dem Rucksack durch Vietnam - das Land der Wunder

Das erste Mal stand ich allein am Flughafen München. Mein Reiseziel: Vietnam - 3 Wochen mit dem Rucksack von Nord bis Süd, um das Land zu entdecken. Natürlich war mir mulmig, denn selbst als Reise-Expertin war es für mich ein großer und mutiger Schritt, mich ganz alleine nur mit meinem Rucksack auf eine Reise zu begeben. Doch die Neugier und Vorfreude auf ein neues Land voller neuer Orte, Naturwunder und Menschen siegte!

Meine Reise startete in Hanoi, der Hauptstadt von Vietnam. So viele Mopeds auf der Straße (und auch am Gehsteig) werde ich wohl mein ganzes Leben nicht mehr sehen... Die Abende verbrachte ich am liebsten im Backpacker Viertel, der Altstadt Hanois, mit unzähligen Restaurants und Bars mit leckeren, einheimischen Speisen zu wahnsinnig günstigen Preisen (für europäische Verhältnisse unvorstellbar). Die bekannte Halong Bucht, ein "Must-See", ist rund 3 Stunden von Hanoi entfernt und ich machte einen Tagesausflug dort hin. Bald schon zog es mich aber raus aus der Stadt Richtung Natur. Daher war mein nächster Stopp Mai Chau - ein Dorf inmitten von Reisfeldern – rückblickend eines meiner Reise-Highlights. Das Dorf war noch unberührt vom Tourismus. Der dort angebaute Reis dient ausschließlich der Versorgung der BewohnerInnen. Übernachtet habe ich bei Einheimischen im Matratzenlager mit anderen Backpackern. Klingt vermutlich ungemütlich, aber an diesem Ort fernab von allem Trubel habe ich in den 3 Wochen am besten geschlafen. Weiter ging es dann ins nächste Naturparadies, Tam Coc, in der Provinz Ninh Binh, wo ich die Hang Múa (Dancing Caves) besuchte. Das Erklimmen von 500 Stufen wurde mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt.

Zugfahren - in Vietnam ein ganz besonderes Erlebnis

Da die Wetterprognosen für die kommenden Tage Regen voraussagten, reiste ich früher als geplant weiter und nahm den Nachtzug nach Hue, einen Ort in Zentralvietnam. Die Fahrt mit dem Nachtzug zählt zu den tollsten und unvergesslichsten Erlebnissen dieser Reise. Am späten Abend ging es los, in einer Schlafkabine mit 2 Stockbetten. Am Morgen wachte ich auf, während wir durch die wunderschöne Landschaft Vietnams fuhren - ein Moment, der mir für immer in Erinnerung bleibt! Im Hostel in Hue, in dem ich übernachtete, nahm ich an einem gemeinsamen Abendessen teil und verbrachte einen lustigen Abend mit tollen und interessanten Menschen aus aller Welt. Am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus nach Hoi An – und ich verliebte mich sofort in diesen Ort, weshalb ich auch die längste Zeit meiner Reise dort verbrachte. Die Altstadt mit ihren gelben Häusern, zahlreichen Cafés und Lampions, die in der Nacht in allen Farben leuchten, hat ein ganz besonderes Flair. Untertags fuhren wir mit dem Moped zum Strand und abends war ich gemeinsam mit anderen Backpackern zusammen, die ich auf der Reise kennen gelernt habe. Von Hoi An abzureisen war nicht leicht, aber es warteten noch weitere tolle Stopps in Vietnam auf mich, die es zu entdecken gab. Mein Plan wurde aufgrund eines Sturmes im wahrsten Sinne des Wortes durcheinander gewirbelt, sodass ich Nha Trang aufgrund eines gecancelten Fluges nicht besuchte. Flexibel, wie man auf solchen Reisen gezwungener Maßen wird, fuhr ich mit dem Nachtbus nach Mui Ne. Die Fahrt dauerte 15 Stunden und war eine Herausforderung mit Erlebnissen, über die ich erst im Nachhinein lachen kann. Mui Ne ist ein Ort, der direkt am Südchinesischen Meer liegt und ich verbrachte dort wohltuende, erholsame Strandtage mit viel Sonne.

Letzter Stopp: Ho Chi Minh City

Ho Chi Minh City war früher als Saigon bekannt. Auf der Backpacker Street wird feiern großgeschrieben, für alle PartyliebhaberInnen also ein absolutes Muss, wenn man dort ist. Die Stadt hat aber viel mehr zu bieten als die abendliche Partyszene. Ich besuchte das Kriegsopfermuseum (das mir sehr nahe ging - eindeutig nichts für schwache Nerven), die Kathedrale Notre Dame, den Ben-Tahnh-Markt und nahm auch an einem vietnamesischen Kochkurs teil. Am letzten Abend wurde nochmal gefeiert und dann hieß es Abschied nehmen von Vietnam, einem Land, das voller Überraschungen steckt.

Last but not least: Singapur

Bevor es nach Hause ging, machte ich noch einen Zwischenstopp in Singapur, da es schon mal "auf dem Weg" lag. Singapur ist der absolute Gegensatz zu Vietnam. Eine U-Bahn, die von selbst fährt. Regeln, ohne Ende, an die sich jeder hält. Keine Mopeds, kein Lärm, saubere Straßen,... die Liste könnte noch ewig so weiter gehen. Singapur ist eine wahnsinns Stadt mit tollen Sehenswürdigkeiten, doch erlebte ich einen Kulturschock, den ich so von meinen bisherigen Reisen nicht kannte.

Auch die Tage in Singapur vergingen wie im Flug und schon saß ich im Flieger, der mich wieder zurück nach Hause brachte. Die Vorfreude auf Familie und Freunde war riesig - und doch plante ich im Kopf schon wieder die nächste Reise, denn ich hatte schon viele tolle Ideen. Die erste Reise als Backpackerin war ein Abenteuer mit vielen unbeschreiblichen Momenten, die ich erleben durfte. Ich habe viele Eindrücke gesammelt und vor allem tolle Menschen kennen gelernt!

Ich habe meinen Traum verwirklicht... wie sieht´s mit euch da draußen aus? 

von Magdalena Rieser