Spitzbergen und ein Glas Wodka am Ende der Welt

Spitzbergen und ein Glas Wodka am Ende der Welt

Zwischen Nordkap und Nordpol nördlich des Polarkreises liegt die norwegische Inselgruppe Spitzbergen, welche aus fünf größeren und zahlreichen kleineren Inseln besteht. Vier Meere treffen an den Inseln zusammen: die Grönlandsee, das Europäische Nordmeer, die Barentssee und im Norden grenzt die Inselgruppe an das Nordpolarmeer. Auf Norwegisch wird Spitzbergen auch Svalbard, zu deutsch: Kühle Küste genannt.

Bei einer Jahresdurchschnittstemperatur von minus 4,5 Grad gilt Spitzbergen als größtes „Freiluftlabor“ der Erde. Viele Nationen betreiben hier Arktis- und Klimaforschung. Hier können Forscher den rasanten Klimawandel direkt vor der Haustür beobachten und analysieren.

Longyearbyen ist die Hauptstadt, welche schon ab 1607 durch zahlreiche Wahlfangexpiditionen eine wichtige Rolle spielte. Erst um 1900 wurde die Hauptinsel durch die Entdeckung wertvoller Kohlevorkommen besiedelt. Heute leben hier fast 2.000 Einwohner und viele Wissenschaftler aus zehn Nationen. Nur diese zehn Nationen haben das Recht hier zu forschen.

Spitzbergen

Pyramiden und Wodka auf Spitzbergen

Pyramiden war die wichtigste und größte Kohleabbausiedlung der russischen Regierung in der Arktis. 1998 wurde der Abbau stillgelegt und die meisten der russischen Familien kehrten in ihre Heimat zurück. Heute ist Pyramiden, ehemals der nördlichste Ort der Welt, entvölkert und Barentsburg die einzige russische Ansiedlung auf Svalbard. Von Longyearbyen aus werden regelmäßig im Sommer Stadtführungen organisiert, hier werden einige der alten und wieder hergestellten Gebäude und der Hauptplatz mit der Lenin Statue besichtigt. „Eine Geisterstadt am Ende der Welt, welche eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlt.“

Spitzbergen

Eine Besonderheit der Stadt Pyramiden ist das etwas abgelegene Flaschenhaus, welches lediglich aus Wodkaflaschen erbaut wurde. Bei sonnigem Wetter ist hier das Farbenspiel und der Wind der durch die Flaschen pfeift ein faszinierendes Schauspiel. Für das Baumaterial wurden an die 5.300 Flaschen verbaut. „Ich fragen mich, wie lange hat es wohl gedauert, das Baumaterial vorzubereiten?“ Der Spaziergang durch die verlassene russische Siedlung wird mit natürlich mit einem Glas Wodka beendet:-). „Vipjem za zdorowje!“

 

Text: Doreen Schneemann