Marokko - Ins Land der Mauren

Marokko - Ins Land der Mauren

Unesco-Weltkulturerbe Marrakesch

Treffpunkt aller Reiseteilnehmer war die Tirol-Lounge am Innsbrucker Flughafen. Nach kurzem Zwischenstopp in Wien erreichten wir zur Mittagszeit die marokkanische Oasenstadt Marrakesch.

Nach Erledigung der Zollformalitäten erwartete uns am Flughafen schon unser einheimischer Reiseleiter Radouan. Er führte uns in einen vom Wiener Künstler - Andre Heller - gestalteten Garten, dessen Mischung aus Kunst, exotischen Pflanzen und mildem Klima Anfang März am Fuße des hohen Atlas ein wunderbar angenehmes Gefühl der Harmonie vermittelte. Nach einstündiger Fahrt erreichten wir am späten Nachmittag unser Hotel am Rande Marrakeschs und genossen das erste orientalische Abendessen dieser Reise.

Moschee von Marrakesch

Marrakesch, dessen gesamte Altstadt zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, stand am folgenden Tag auf unserem Programm. Unser besonderes Interesse galt dabei dem Gauklermarkt, dem Bahiapalast, auch Palast des Schönen, des Brillanten genannt und den Saadier-Gräbern, die von 1557 bis 1664 der damaligen Herrscherdynastie als Nekropole dienten.

Mittagessen in einem traditionellen Riad

Saadiergräber (cby Helmut Hofer)
Saadiergräber

Nach dem Besuch einer typischen Apotheke, nahmen wir unser Mittagessen in einem Riad (ortübliches Gasthaus) hoch über den Dächern von Marrakesch ein. Unser Blick schweifte in die Ferne auf die schneebedeckten Gipfel des Atlasgebirge. Wie auch an den folgenden Tagen war unser Guide Radouan sehr bemüht, uns landestypische Gastlichkeit näher zu bringen. Daher durchquerten wir am Nachmittag das Gebirge, vorbei an Berberdörfern, die sich ihre Kultur bis heute erhalten konnten.

Kasbah von Ait Benhaddou

Noch vor dem Abendessen erreichten wir die historische Kasbah von Ait Benhaddou, die als Filmkulisse für cineastische Meisterwerke wie Lawrence von Arabien und der Gladiator diente.

In den Bann zog uns das Hotel, in dem wir die Nacht verbrachten, mit seiner architektonischen Ausprägung eines landesüblichen Riads mit einem interessanten nach oben hin offenen Innenhof.

Berühmte Filmkulisse - Kasbah von Ait Benhaddou.

Oase Tinghir und die imposante Todraschlucht

Am dritten Tag ging es durch das Tal der Rosen zur Oase Tinghir und die spektakuläre Todraschlucht. Die Schlucht liegt im östlichen Atlasgebirge und gehört zu den bedeutendsten Natursehenswürdigkeiten Marokkos. Sie beginnt bei der Oase Tinghir, deren traumhaft schöne Palmengärten das Eingangstor zur Schlucht bilden. Während der Fahrt vorbei an kleinen Lehmdörfern und uralten Kasbahs erwarteten uns gigantische Landschaften und dramatische Felswände, die einen malerischen Canyon bilden.

Die Oase Tinghir im Tal der Rosen.

Todraschlucht im östlichen Atlasgebirge.

Wüstenritt (cby Helmut Hofer)

Manche von uns sind zwar mit gemischten Gefühlen in Richtung Wüstencamp aufgebrochen, aber spätestens am Ende der Reise war der einhellige Tenor der Mitreisenden, dass die Übernachtung im Wüstencamp eines der Dinge sei, die man bei einer Marokkoreise unbedingt erleben sollte. Schon die Anreise mit den Jeeps und der anschließende Kamelritt zu einer Sanddüne mit herrlichen Sonnenuntergangsmotiven machten diesen Abend zu etwas ganz Besonderem.

Nach einer frischen Nacht im Zelt am Rande der Sandwüste, machten wir uns auf den Weg in Richtung mittlerer Atlas. Bei einem organisierten Stopp an einem Steinmetzbetrieb erfuhren wir viel Wissenswertes über die Frühgeschichte unseres Urlaubszieles und hatten dabei auch die Möglichkeit, „steinreich“ weiterzufahren.

Wir setzten unsere Reise durch die landschaftlich reizvollen Schluchten des mittleren Zentralgebirges fort und erreichten schließlich am späten Nachmittag den auf 1.600m Seehöhe gelegenen Sommerfrischort Ifrane. Angenehme Temperaturen im Sommer, viel französisches Flair und die Nähe zur historischen Hauptstadt Fes machen den Reiz dieses Ortes aus. Ein langer Tag voll von beindruckenden Bildern ging zur Neige und wir erreichten am frühen Abend unser Hotel im Herzen des französischen Viertels von Fes.

Erkundungstour durch Fes

Am folgenden Tag besuchten wir den Bazar und die Altstadt von Fes. Von zwei Aussichtspunkten verschafften wir uns einen Überblick über das Gewirr der Strassen der Kasbah, um im Anschluss das von der Ferne Gesehene näher zu erkunden. Wie aus 1001 Nacht, voll mit quirligem Leben und orientalischer Geschäftstüchtigkeit empfing uns das historische Zentrum der Stadt.

Handwerksarbeit in Fes

Gerberei in Fes (cby Helmut Hofer)

Der Besuch einer Textilmanufaktur und der Blick auf eine traditionelle Gerberei und der damit verbundene Geruch sind in Erinnerung geblieben. Der Spaziergang durch den gut erhaltenen jüdischen Friedhof zeigte uns, dass Marokko viel Toleranz und Offenheit gegenüber religiösen Minderheiten als Teil des Zusammenlebens beweist.

Jüdischer Friedhof in Fes

Kasbah Rabat (cby Helmut Hofer)

Ausgeschlafen und gestärkt nach einem landesüblichen Frühstück starteten wir in Richtung Rabat der Hauptstadt des Landes. Am Meer und der Mündung des Flusses Bou Rergeg liegt die gut erhaltene Kasbah, die wir gemeinsam mit Radouan zu Fuss erkunden konnten. Der Besuch des Platzes der Moschee und der königlichen Mausoleen durfte bei diesem Halt
genauso wenig fehlen wie süßen Spezialitäten im Cafe Maure in den andalusischen Gärten und der Blick von den Remparts hinaus auf den Atlantik.

Moschee & Mausuleum Rabat

Casablanca - die weißen Häuser am Meer

Casablanca ist Wirtschaftsmetropole und größte Stadt des Landes. Zu Mittag stand etwas Besonderes am Programm. Kein nobles Innenstadtlokal sondern der Besuch des Marktes mit Verköstigung von frisch gefangenem Fisch war ein besonderer Einfall unseres heimischen Begleiters. Radouan hat sich viel Mühe gegeben, uns etwas ganz Typisches seiner Heimat zu zeigen. Nach einem kurzen Strandbesuch und einer Fahrt durch die mondänen Nobelviertel der Stadt ging es dann in unser Hotel und zum Abendessen.

Casablanca am Atlantik

Am folgenden Vormittag besuchten wir die gigantische Moschee der Stadt, die uns Einblicke in die Kunst und Religiosität der muslimischen Bevölkerung Marokkos gab. Schon war es Zeit sich wieder auf den Weg zu unserem letzten Ziel zu machen.

Berühmte Moschee von Casablanca

Gärten Majorelles

Zum Abschluss unserer Reise stand noch ein Besuch der Gärten Majorelles in Marrakesch auf dem Programm. Sie dienten dem Modeschöpfer Ives Saint Laurent als Refugium bei seinen Aufenthalten in dieser Stadt. Ein letztes Eintauchen in das pulsierenede Leben der orientalischen Bazare und schon saßen wir zum abschließenden gemeinsamen Abendessen auf unserer Reise zusammen.

Gärten Majorelles - bekannt durch Ives Saint Laurent

Am Tag der Abreise hatte Radouan noch einmal etwas ganz Besonderes organisiert, bevor er sich von uns am Flughafen mit viel liebenswerten Worten verabschiedete. Eine Kutschenfahrt durch Marrakesch gehört zu den bleibenden Erinnerungen unserer Reise in das Land der Mauren. Mit dem Flieger ging es dann wieder zurück über Wien in unser vom Föhnsturm gebeuteltes Innsbruck.

 

Text: Helmut Hofer (Idealtours Reiseleiter)