England in sieben Tagen: zwei Tage London, zwei Spiele der Fußball Europameisterschaft der Frauen, drei Tage Cornwall. Ein kurzes aber intensives Eintauchen in ein Land, das uns wahrlich verzaubert hat.
Wer an England denkt, hat sofort folgende Bilder im Kopf: saftgrüne Hügellandschaften, steile Klippen, wunderhübsche Badeorte, rote Telefonzellen, schwarze Taxis, die Königsfamilie, Bier, Fußball, rote Doppeldeckerbusse und unglaublich freundliche Menschen. JA, genau so verzaubert England und hier erfährt ihr, warum.
Wer einmal in London war, wird bestätigen, dass es eine der pulsierendsten Weltstädte ist. Obwohl viel los ist, ist es verhältnismäßig ruhig - es gibt kein Gedrängel oder lautes Gehupe. Die Menschen sind alle wahnsinnig hilfsbereit, freundlich und immer zu einem Scherz aufgelegt. Spaziert man durch die verschiedensten Viertel und Gassen so spürt man, dass jeder Bezirk seinen eigenen Charme hat. Vom Studentenviertel bis Nobelviertel, vom Buckingham Palace bis Harry Potter Museum, von der Tube bis zum roten Doppeldeckerbus – London ist vielfältig und abwechslungsreich. Bunt wird es an Kulturen, denn es verschmilzt das typisch Englische mit den verschiedensten Weltkulturen.
Verlässt man London und begibt sich in das Abenteuer „Autofahren“, dann wird es spannend. Die Challenge auf der linken Seite zu fahren, dabei nicht den Überblick zu verlieren – aufregend! Während den ersten Kilometern entpuppt sich schon mal eines: die Aussicht für die Beifahrerin ist im wahrsten Sinne beschränkt, denn die Straßen sind von hohen Hecken eingefasst. Somit bleibt der Beifahrerin nichts anderes, als sich auch auf den Verkehr zu konzentrieren. Schmale, einspurige Straßen, wo man hofft, dass kein Gegenverkehr kommt und unendlich viele Kreisverkehre lassen das Autofahren im ersten Moment stressig wirken. Aber ganz im Gegenteil. Hat man sich einmal an die „falsche Seite“ gewöhnt, dann ist das Fahren ganz entspannt, denn es gibt kein Gedrängel oder Gehupe und die Engländer gewähren einem stets die Vorfahrt – vermutlich sieht man auf den ersten Blick, wenn jemand nicht mit der linken Seite vertraut ist.
Von London geht es über Southampton auf die Isle of Portland, wo man einen unglaublich schönen Blick auf das Meer und die Weymouth Bay hat. In dieser Gegend fanden 2012 die Segelbewerbe bei den Olympischen Spielen statt. Entlang der Küste geht es über Beer nach Sidmouth - ein kleiner hübscher Ort am Meer, der mit seinen roten Felsen beeindruckt. Kleine Läden und Cafés laden zum Bummeln und Verweilen ein. Die Fahrt führt weiter zum südlichsten Punkt Großbritanniens, dem Lizard Point – einer der schönsten Plätze. Hier findet man nicht nur einen Leuchtturm, sondern kann auch ausgedehnte Wanderungen entlang der Klippen und Wiesen machen. Unendliche Weiten, kaum Menschen, spektakuläre Blicke auf das Meer und wenn man Glück hat, erspäht man sogar Robben. Natürlich darf im Anschluss ein Cream Tea nicht fehlen. In der Region Devon und Cornwall wird das als kleine Mahlzeit bezeichnet, die aus Tee, Scones, Clotted cream und Konfitüre besteht. Ausprobieren und schmecken lassen!
Über schmale Straßen geht es weiter nach Land‘s End. Die Spitze der Landzunge ist der westlichste Punkt Englands auf der Hauptinsel Großbritanniens. Auch hier wieder ein spektakulärer Blick auf die Felsen, die steil ins Meer ragen. Unser Tipp: Übernachten Sie dort! Außerhalb der Öffnungszeiten des Tourimuszenters können Sie die Zeit ohne Trubel genießen und einen atemberaubenden Sonnenuntergang erleben. Früh morgens aufstehen und entlang der Küsten spazieren und sich danach bei heißem Tee und Frühstück aufwärmen - ein wundervoller Start in den Tag.
Die nächste Etappe führt Richtung Norden, zu den schönsten Plätzen Cornwalls. Und an diesem Tag soll es wirklich kitschig werden. Hier spielen die bekannten Rosamunde Pilcher Filme. Ich kann nur eines sagen: „Ich habe selten sowas Schönes und Beeindruckendes gesehen“. Vorbei an St. Yves (Künstlerort) geht es über Newquay zu den „Bedruthan Steps“. Das Auto geparkt, die Aussicht spektakulär, die Wanderschuhe an und los geht es! Das Licht, die Wolken, das Meer, das Grün der Wiesen – einfach wow! Geflashed vom Blick spazieren wir durch die Wiesen zu den „Pentire Steps“ – von oben hat man einfach einen wundervollen Blick auf das Meer und die Küste. Ein kleiner, etwas ausgesetzter Pfad führt hinunter zum Strand. Auf den letzten paar Metern muss man über einige Felsen klettern, aber die Mühe lohnt sich und der Perspektivenwechsel auf die Felsen von unten ist unbeschreiblich. Am Strand wandern wir durch Felsen zu einem versteckten Strand. Aber Achtung: hier muss man unbedingt auf Ebbe und Flut achten, da man ansonsten nasse Füße bekommt. Ich bin viel in meinem Leben gereist, aber dieser Ausflug gehört zu meinen absoluten Highlights.
Retour geht unsere Reise über Salisbury (mit ihrer wunderschönen Kathedrale) über Brighton. Hier schauen wir uns noch das zweite Spiel der österreichischen Damen Nationalmannschaft an. Ein Erlebnis, sitzen wir doch gleich hinter den Spielerinnen. Mit einem Sieg über Norwegen kehren wir nach London zurück – eine traumhafte Woche mit vielen Eindrücken geht zu Ende.
Mein Fazit: England, ich habe dich unterschätzt. England, ich komme wieder!
Text & Bild: Martina Rußegger, BA (Marketing iDEALTOURS)