Bregenzer Festspiele

Bregenzer Festspiele

Derzeit erscheint der Bodensee in Bregenz in einem Bild, das man definitiv nicht so schnell vergisst: Aus dem See ragt ein riesiger Kopf mit zwei überdimensionalen Händen. Wie man bereits erahnt, handelt es sich um das heurige Bühnenbild der Bregenzer Festspiele zu Giuseppe Verdis „Rigoletto“, das heuer auf der Seebühne präsentiert wird. Passend zur Hauptfigur von Verdis Oper, dem Hofnarren Rigoletto, erinnert das Gesicht des riesigen Kopfes an einen Clown. Ob der Anblick der Seebühne nun lustig oder aber auch gruselig wirkt, bleibt den Betrachtern selbst überlassen. Doch sehen wir uns doch einmal den heurigen Spielplan an, denn dieser lässt definitiv keine Wünsche offen…

Atemberaubendes Bühnenbild für Rigoletto © Lisa Mathis

Plakatmotiv Rigoletto 2019

Bregenzer Festspiele entführen in Zirkuswelt

Die Premiere der Oper „Rigoletto“ nach Victor Hugos Le Roi s'amuse findet am 22. Juli statt. Eines können wir schon vorab verraten: Das Stück versetzt die Zuschauer in eine bunte, zirkushafte und karnevalesque Welt, mit einem ordentlichen Schuss Commedia dell'Arte. Zudem sei die Inszenierung laut Philipp Stölzl, dem Verantwortlichen für Regie und Bühne, voller Ohrwürmer. So kann es schon sein, dass man nach Besuch auf der Heimfahrt im Auto die Arie „La donna é mobile“ trällert.

All jenen, die das Stück nicht kennen, geben wir einen kurzen Überblick zur Story: Als Hofnarr amüsiert sich Rigoletto über das freizügige Leben seines Herzogs, den er tatkräftig bei dessen Eroberungen unterstützt. Sein Lachen über den erzürnten Monterone, der seine Tochter durch den Herzog entehrt sieht, bleibt ihm jedoch im Hals stecken, als dieser ihn verflucht. Ohne sein Wissen wird Rigoletto zum Mittäter bei der Entführung seiner eigenen Tochter Gilda, die er schützend zu Hause eingesperrt hält. In der Zuwendung des Herzogs sieht sie einen Ausweg aus der Obhut ihres Vaters. Dieser aber hat einen Mörder beauftragt, um den egoistischen Liebschaften des Herzogs ein endgültiges Ende zu bereiten. Doch als Rigoletto die verhüllte Leiche ins Wasser werfen möchte, hört er erneut dessen zynisches Credo »La donna è mobile« und fürchtet um das Leben seiner Tochter… Klingt doch spannend oder nicht? Kommt noch die traumhafte Kulisse des Sees hinzu, kann es schon sein, dass die Tränen kullern. Also lieber Taschentücher einpacken.

Große Emotionen

Spätestens während dem Stück Don Quichotte vom Komponisten Jules Massenet kann man seine Emotionen nicht mehr so leicht verbergen, wenn Don seiner Dulcinée ein wunderschönes Ständchen singt, ihren gestohlenen Schmuck aus den Händen gefährlicher Räuber zurückbringt, und sie dennoch seinen Heiratsantrag ablehnt. Gekonnt verleiht der französische Komponist den unterschiedlichen dramatischen Situationen ihren eigenen musikalischen Stil mit Kastagnetten und prägnanten Rhythmen.

Festspielhaus Bregenz © Bregenzer Festspiele

Ein Tipp für jene, die kein Ticket mehr ergattern konnten: Ein Besuch des Bregenzer Bodensees lohnt sich bei den derzeit hitzigen Sommertemperaturen immer. Und gegen einen anschaulichen Streifzug durch die Seebühne spricht auch nichts. All jene, die heuer keine Karten mehr bekommen oder keine Zeit finden, haben nächstes Jahr noch einmal die Gelegenheit, Rigoletto anzuschauen. Allen anderen wünschen wir viel Spaß bei den Vorstellungen!

Traumhaftes Lindau am Bodensee (Bild: Shutterstock.com)

Text: Katharina Krabacher (Idealtours)