Barcelona: Mehr als Ramblas und Sagrada Familia

Barcelona: Mehr als Ramblas und Sagrada Familia

Im Dezember 2018 machte ich mich auf, um vier Wochen in Barcelona zu verbringen. Neben einem intensiven Spanischkurs lernte ich die Stadt kennen und lieben. Würde ich morgen in eine Stadt meiner Wahl ziehen dürfen, wäre das Barcelona. Dabei hat die Hauptstadt Kataloniens sehr viel mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick glaubt.

Cronuts in der Bäckerei „Chök“
Cronuts in der Bäckerei „Chök“

Jenseits der Ramblas

Wenn man an Barcelona denkt, hat man automatisch die Ramblas im Kopf. Jene Prunkstraße, die vom Yachthafen weit in die Stadt hineinreicht. Hier findet man alles, was das Herz begehrt: von Bubble Waffles bis Prada-Handtaschen. Wer sich aber ein wenig in das mittelalterliche Barri Góthic hineinwagt, findet viele kleine Boutiquen und großartige Fotospots, die man nicht erwarten würde. Ganz in der Nähe von der Boqueria gibt es eine Bäckerei, die meiner Meinung nach die weltbesten Cronuts bäckt: Die Bäckerei „Chök“.

Tief unter der Stadt

Das Barri Góthic ist das älteste Stadtviertel von Barcelona und die Cathédral de Barcelona ist das markanteste Wahrzeichen in diesem Teil der Stadt. Mit ein wenig Glück findet auf dem Platz vor der Cathédral sogar ein Flohmarkt statt! Umrundet man die Kathedrale, kommt man am Eingang zum Museum „Museu d’Historia de la Ciutat“ vorbei. Von dort aus geht es unter die Stadt, zu Ausgrabungen aus der Römerzeit – dort fühlt man sich der Geschichte ganz nah!

Im Schatten von Montjuïc

Barcelona kann sehr schnell hektisch werden. Ein Spaziergang außerhalb der Häuserschluchten der Manzanas tut da sehr gut. Vom Plaza de España aus zum Schloss Montjuïc bis zum Olympiastadion führt eine kleine Wanderung. Alternativ gibt es direkt von der Metrostation Funicular einen Lift oder eine Zahnradbahn, die bis zum Gipfel des Montjuïc führen. Als Bonus für die Mühen, die man beim Aufstieg auf sich genommen hat, wird man mit einem super Ausblick auf die Stadt und den Hafen belohnt.

Graffitijagd durch El Born

El Born ist derzeit eines der trendigsten Stadtviertel. Das Wohngebiet ist sehr beliebt unter Studentinnen und zeichnet sich durch seine Wandkunstwerke aus. Einige davon sind sogar im Film „Vicky Christina Barcelona“ zu sehen. Hier gibt es zudem mittelalterliche Gassen, ausgezeichnete Tapas-Bars und man findet dort hippe Straßenmusiker. Es lohnt sich zu jeder Tages- und Nachtzeit, dieses Viertel zu besuchen. Mittendrin befindet sich die berühmte Cathédral de Santa Maria del Mar, über deren Entstehung es sogar die Serie „Cathedral del Mar“ auf Netflix gibt. Auch hier kann man in der alten Markthalle Ausgrabungen aus der Römerzeit besichtigen.

Casa Batlló Barcelona

Wettstreit der Architekten

In den 20er- und 30er-Jahren entwickelte sich in Barcelona die Art Modernisme, die Jugendstilströmung in Spanien. In dieser Zeit war es für Hausbesitzer üblich, ihre Häuser bzw. Fassaden und die Einrichtung sehr prunkvoll und individuell zu gestalten. Strenge Restriktionen in der Bauweise ließen besondere Hausformen nicht zu. Viele aufstrebende Künstlerinnen kämpften um die Aufträge der oberen 1000, um sich selbst einen Namen zu machen. Antoni Gaudi kennt jeder. Und wer das Casa Batlló besucht, sollte auf dem Weg dorthin seinen Blick nach oben wenden, denn in der Straße findet man viele ausgefallene Häuserfronten. Neben Antoni Gaudi gibt es weitere Architekten, die sich in der Stadt verewigt haben. Mir gefällt persönlich der Architekt Luis Domènech y Montaner. Sein bekanntestes Bauwerk sind der Palau de la Música und das Hóspital de Sant Pau. Beide Bauwerke sind einen Besuch wert und laden zum Staunen ein.

Karin Haberl Idealtours

Klingende Abende

Für Liebhaberinnen der schönen Künste ist der Palau de la Música ein Muss. Künstler aus der ganzen Welt treten hier auf der Bühne auf, um unter dem Sonnenfenster zu singen, umringt von den Musen. Als ich Barcelona besucht habe, sah ich mir „Die Zauberflöte“ im Palau de la Música an und was soll ich sagen? Die Akustik ist atemberaubend! Aber auch auf den Straßen und in den Gassen kann man Straßenmusikerinnen zuhören, die ihr Bestes geben, um die Stadt erklingen zu lassen. Am Wochenende lohnt sich auch ein Spaziergang durch den Parc de la Cuitadella, denn dabei handelt es sich um einen beliebten Treffpunkt von Jungen & Junggebliebenen, um Sonne, Sangria und Gitarrenmusik zu genießen.

Und, hast du Lust auf eine kleine Auszeit in der schillernden Stadt Barcelona? Kann ich verstehen! Barcelona hat ein Flair, das einen nicht so schnell wieder loslässt. Also nichts wie hin und auf eigene Faust entdecken oder in Gesellschaft durch die Stadt streifen und viele Highlights entdecken!

Text & Bild: Karin Haberl, Reise-Expertin Idealtours