Die Osterferien stehen vor der Tür und schon bald bereiten wir uns darauf vor. Ostern in Österreich ist mit einer Vielzahl an Bräuchen und Traditionen verbunden. Angefangen von kunterbunten Ostereiern, dem Genuss besonderer Osterspeisen bis hin zum Osterfeuer...
Die traditionellen Osterbräuche in Deutschland, Österreich oder Schweiz sind bestimmt vielen von uns bekannt, doch wie feiern andere Länder das Osterfest? Begeben wir uns gemeinsam auf eine kleine kulturelle Reise rund um die Welt und lassen wir uns von den verschiedenen Osterbräuchen überraschen!
Selbstgestaltete Drachen aus Holzstücken, buntem Papier und auffälligen Designs werden von den Bermudianern zu Ostern gebastelt. Das Bastelstück wird aus einer speziellen Folie namens „Hummers“ hergestellt, welche ein auffälliges, surrendes Geräusch von sich gibt - der Klang der bermudianischen Ostern. Die InselbewohnerInnen lassen die wunderschönen Drachen gemeinsam steigen und treffen sich am Karfreitag am Horseshoe Bay Beach, an dem das jährliche Drachen-Festival zelebriert wird.
Einen lustigen Osterbrauch finden wir in Polen. Dort wird der Ostermontag, der Śmigus Dyngus (ausgeschütteter Montag), mit einer freundschaftlichen Wasserschlacht gefeiert. Im ganzen Land besprengen sich alte und junge Menschen mit Wasser. Oftmals kommt es auch vor, dass Jugendliche anstatt einiger Wasserspritzer ganze Eimer voll Wasser auf andere Personen, vorzugsweise Mädchen und Frauen, schütten.
Die InselbewohnerInnen auf Korfu lassen Töpfe fliegen! Am Karsamstag um 11:00 Uhr werfen die EinwohnerInnen der griechischen Insel die „Botides“, riesige mit Wasser gefüllte Tongefäße, von den festlich dekorierten Balkonen der Gebäude entlang der Spianada auf die Straße. Dieser Brauch hat eine jahrhundertealte Tradition, wobei es darum geht, sich vom Ballast des vergangenen Jahres zu trennen und sich auf das Neue und Bessere vorzubereiten. Die Tonscherben dienen als Glücksbringer, sollen böse Geister fernhalten und einen Neuanfang symbolisieren.
Påskekrimmen nennt sich die norwegische Tradition zu Ostern. Während der Osterferien werden Kriminalgeschichten und Detektiv-Thriller gelesen, angeschaut oder angehört. Ganz Norwegen ist im Krimifieber, wenn die Radio- und Fernsehstationen sowie Verleger verschiedene Krimis herausbringen. Auch die Milchindustrie trägt ihren Teil zur Tradition bei, indem auf den Milchpackungen Geschichten abgedruckt werden.
Am dritten Sonntag der Fastenzeit wird in Luxemburg der „Bretzelsonnden“ (Bretzelsonntag) zelebriert. In Luxemburg sind Brezen nicht salzig, so wie wir sie in Österreich und Deutschland kennen, sondern bestehen aus Blätterteigstücken mit Zuckerguss und Mandeln.
Doch was steckt hinter dieser Tradition zu Ostern? Es geht ums „Umwerben“ der Mädchen. Die Burschen schenken den von ihnen verehrten Mädchen eine Brezel am “Bretzelsonntag". Nimmt sie das Geschenk an, so darf der Junge das Mädchen am Ostersonntag besuchen und erhält im Gegenzug ein Ei. Anders läuft es in einem Schaltjahr ab, denn da sind die Rollen dann vertauscht und die Mädchen dürfen die Brezeln an deren Schwarm verschenken.
In Schweden wird Halloween im Frühling gefeiert. Am Donnerstag vor Ostern verkleiden sich die Kinder als Hexen samt Besenstielen und Kupferkesseln. Dann gehen sie von Tür zu Tür und bitten um Süßigkeiten. Im Gegenzug erhalten die Erwachsenen von den Kindern selbst dekorierte Weidenzweige oder Zeichnungen. Die Tradition führt auf die Legende schwedischer Hexen zurück, die vor Ostern nach Blåkulla - auf den Blocksberg - geflogen sind, um mit dem Teufel zu feiern. Am Ostersonntag werden jährlich riesige Mengen Holz bei gemütlichen Lagefeuern verbrannt, um sicherzustellen, dass die Hexen nicht zurückkehren.
In Lettland werden zu Ostern große Holzschaukeln auf öffentlichen Plätzen aufgestellt und es wird gemeinsam geschaukelt. Abgesehen vom Spaßfaktor dieser Ostertradition soll diese vor allem auch Glück bringen, die Ernte im darauffolgenden Sommer sicherstellen und die Schaukelnden im restlichen Jahr vor Mückenstichen schützen.
In Australien kommt zu Ostern in den letzten Jahren verbreitet kein Hase mehr, sondern ein „Bilby“ und versteckt die Ostereier. Das Beuteltier soll in seiner Heimat tatsächlich den Osterhasen ersetzen, denn die Häschen wünscht man sich in Downunder – nun ja – in die Grube, da sie wahrlich eine Plage sind. Seit den 1990er-Jahren stehen Schokoladen-Bilbys in den Supermärkten und gegenüber dem Osterhasen hat der Oster-Bilby einen klaren Vorteil: einen Beutel am Bauch – für den Ei-Transport.
Anderes als in den deutschsprachigen Ländern werden in Bulgarien die Ostereier nicht versteckt, sondern mit Schwung an Kirchenmauern geworfen, damit die Ostereier dort zerplatzen. Auch innerhalb der Familie kann eine Eierschlacht stattfinden. Der Glückspilz, dessen Ei nicht zerbricht, soll am meisten Erfolg im kommenden Jahr haben.
Eier und Ostern gehören zusammen wie Geschenke und Weihnachten – sie gehören in vielen Ländern der Welt grundlegend zur Festtagsnahrung. Die Menschen färben und dekorieren Eier, sie verstecken und finden sie, sie versuchen sie am schnellsten übers Gras rollen zu lassen, sie klopfen sie aneinander, um zu sehen, wessen Ei zuletzt bricht oder sie werden schlichtweg gegessen.
Zurück von unserer kleinen Kulturreise „Ostertraditionen rund um die Welt“, hat euch die ein oder andere Ostertradition vielleicht überrascht oder auch zum Schmunzeln gebracht? All’ diese Traditionen haben im Kern eine schöne Gemeinsamkeit, nämlich das Osterfest mit der Familie zu Feiern und die gemeinsame Zeit zu genießen. In diesem Sinne wünsche ich schöne Ostern mit euren Liebsten!
eure Magdalena, Reise-Expertin Reisebüro Idealtours Mayrhofen