Keine Angst vor dem Alleine-Reisen! 5 Tipps, für das ganz persönliche Abenteuer

Keine Angst vor dem Alleine-Reisen! 5 Tipps, für das ganz persönliche Abenteuer

Im November 2016 wagte ich es, das erste Mal auf eigene Faust zu verreisen. Es lag nicht daran, dass ich keine Gesellschaft wollte, sondern daran, dass mein Reiseziel weit entfernt lag und ich fünf Wochen unterwegs sein würde, daher sagten alle potenziellen Reisebuddys ab. Mein allererstes Ziel, das ich allein erkunden wollte, war Neuseeland. Ich erfüllte mir einen langgehegten Traum. Als ich den Flug im Frühsommer spontan buchte, erschrak ich vor mir selbst, weil ich mich so mutig fühlte.

Neuseeland

Alleine verreisen - der erste Schritt

Die Idee, dass ich allein verreisen wollte, hatte ich schon öfter. Es geisterte durch meinen Kopf, wenn ich die schönsten Reisen plante. Damit aus der Vorstellung ein konkretes Vorhaben wurde, musste ich jetzt einfach einen ersten großen Schritt wagen. Ohne einen genauen Plan zu haben, was ich in Neuseeland alles machen wollte, buchte ich das Flugticket, um mir einen Zeitrahmen zu stecken. Von da an gab es kein Zurück mehr und das Organisieren und Planen konnte beginnen.

Die Organisation für Soloreisende

Wenn man ein Land bereisen möchte, das noch niemand aus dem Freundes- und Bekanntenkreis besucht hat, ist es schwierig, wo man am besten anfängt zu planen. Für mich standen einige Punkte fest auf der Agenda. Andere habe ich erst um diese Fixpunkte herum dazu gebastelt. Diverse Blogs und Foren halfen mir dabei, die sehenswertesten Orte in Neuseeland herauszufinden.

Der Hauptgrund meiner Begeisterung für Neuseeland: Dort wurde „Der Herr der Ringe“ gedreht und ich wollte die Drehorte unbedingt einmal in live sehen. Welch ein Glück, dass die Hop-on Hop-off-Busse überall dort Halt machen, wo die großen Filmsets sind! Damit war meine Route fixiert und ich konnte mich auf die Reise freuen! Allerdings hatte ich mir für die Reise so viele Dinge vorgenommen, dass ich nur die Hälfte davon unternehmen konnte. Viel zu planen kann schön sein, aber ich stellte fest, dass die besten Erlebnisse jene waren, die ich nicht erwartete.

Unsere Mitarbeiterin Karin beim Alleinreisen

Allein, aber niemals einsam

Sobald ich meinen Fuß auf neuseeländischen Boden setzte, begann das wahre Abenteuer. Mit meinem Rucksack ausgerüstet, bestand die erste Herausforderung darin, vom Flughafen in die Stadt Auckland zu kommen. Welch ein Glück, dass ich bereits in Hongkong beim Transfer eine weitere Rucksacktouristin erspähte, an deren Fersen ich mich heimlich heftete. Erst später fand ich heraus, dass sie sich eigentlich an mich gehalten hatte, als es darum ging, den richtigen Bus in die Stadt zu finden! Im Hostel angekommen war ich todmüde und ging sofort schlafen. Immerhin dauerte meine Anreise über 30 Stunden und am nächsten Tag wollte ich in den Bus Richtung Norden steigen.

Der Bus fuhr vor dem Hostel zeitig um 7 Uhr morgens los. Mit Jetlag im Rucksack und Schlafsand in den Augen suchte ich mir einen Platz im Bus und hoffte auf eine ruhige Fahrt. Womit ich nicht rechnete, waren die geselligen und aufgeschlossenen Rucksacktouristinnen, die gar nicht daran dachten, schüchtern zu sein. Ein Phänomen, das ich überall feststellen konnte: Globetrotter, Rucksacktouristinnen und Alleinreisende sind die aufgeschlossensten Menschen, die ich je kennen gelernt habe. Nirgendwo schließt man so schnell Freundschaften als allein auf Reisen!

Hostels als Schmelztiegel

Auf meinen „Allein-Reisen“ wähle ich immer Hostels als Unterkunft. Diese sind nicht nur günstig, sondern bieten auch den idealen Standort, um Reisebuddys für Ausflüge und Unternehmungen zu finden. Die Hostelbewohnerinnen sind meist ebenfalls Alleinreisende und freuen sich über Gesellschaft. Oftmals gelingt es, bereits an der Rezeption beim Check-in mich mit anderen Hostelbewohnerinnen für Unternehmungen zu verabreden – wichtig ist nur, dass man sich traut, Leute anzusprechen.

Karin beim Bungee Jump

Raus aus der Komfortzone beim alleine Reisen

Im Ausland trifft man selten auf Menschen, die dieselbe Sprache sprechen. Alles läuft international und multikulti. In einer Gruppe von Weltenbummlerinnen hat jeder und jede seinen Platz. Umso schöner wird die Zeit, wenn man sich nicht sofort auf die Suche nach der nächsten deutschsprachigen Kameradin macht, sondern sich traut, seine Komfortzone zu verlassen und sich auch in anderen Sprachen mit Reisenden unterhält. So vermeidet man, dass jemand ausgeschlossen wird oder man sich selbst versehentlich ausschließt. Es gibt nichts Schöneres, als eine Märchenstunde unter freiem Himmel zusammen mit Australierinnen, Kolumbianerinnen, Französinnen und Holländerinnen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Allein-Reise nach Neuseeland für mich die beste Erfahrung ist, die ich in meinem Leben machte. Allein die Leute, die ich kennenlernt und die Abenteuer, die ich in diesen fünf Wochen erlebt habe, würden für ein ganzes Leben reichen. Diese Art zu reisen macht definitiv süchtig. Wann traust du dich endlich, allein die Welt zu erkunden?

Text & Bild: Karin Haberl, Reise-Expertin Idealtours